Prager Walzer
Im Schaffen der großen Meister der Tonkunst treten neben gewichtigen, umfangreichen Kompositionen regelmäßig kleine Werkchen auf, die der Meister zum Ausspannen oder für eine bestimmte Gelegenheit verfasst hat und welche nicht immer besonders wichtig, nichtsdestoweniger für den Autor bezeichnend sind. So war es auch bei Antonín Dvořák.
Im Jahre 1879 bereitete der Ausschuss der „Národní beseda“ (Vereinshaus des nationalen Bürgertums in Prag) würdige Feierlichkeiten für die Begehung des dreißigsten Jahrestages der damals rühmlich bekannten „Vaterländischen Bälle“ vor. Die Veranstalter ersuchten deshalb die bekanntesten tschechischen Komponisten für diesen Anlass geeignete, originale Tanzkompositionen zu schreiben. Dieser Aufforderung kam auch Antonín Dvořák gerne nach und komponierte daraufhin die „Prager Walzer“. Diese sind eine Folge von fünf Walzerkompositionen, die mannigfaltige Stimmungen in einer melodisch und harmonisch reich ausgeschmückten Musik abwechseln, einer Musik von glanzvoller Pracht und dann wieder von zartesten Schattierungen einer ungewöhnlichen tänzerischen Phantasie. Damit wurde ein Werk geschaffen, das entschieden etwas mehr ist, als eine bloß für den Tanz bestimmte Gebrauchsmusik.
Die Erstaufführung fand am 28. Dezember 1879 in Prag statt.
Dem aus Böhmen stammenden Komponisten Josef Jiskra ist es bei dieser Bearbeitung gelungen, Dvořáks Originalfassung (für Symphonieorchester) treu zu bleiben unter gleichzeitiger Einbeziehung der vielseitigen und facettenreichen Möglichkeiten des modernen symphonischen Blasorchesters
Die „Prager Walzer“ sind insofern eine große Bereicherung eines jeden Unterhaltungsrepertoires und mit dem hohen künstlerischen Niveau auch ein musikalisches Schmuckstück bei jedem Jahreskonzert.

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